Der christliche Weg ist nicht der bequemste, aber er führt in eine gerechte und friedliche Zukunft
Seit vielen Jahren engagiert sich die Katholische Aktion für eine menschrechtskonforme Flüchtlingspolitik, die die Würde jedes einzelnen Menschen achtet. Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni stellt das Präsident:innenteam der KAÖ, Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Thomas Immervoll, einmal mehr klar, dass das Aufschnüren der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) keine Option ist, um die aktuellen Herausforderungen in der Asylpolitik zu meistern.
Vielmehr erinnert es an den Auftrag an Christ:innen, in jedem Menschen das Antlitz Jesu zu sehen. Eine „Rangordnung der Nächstenliebe“, wie sie etwa von US-Vizepräsident J.D. Vance als Argument für die Abschiebepolitik seiner Regierung herangezogen wird, gebe es nicht. Dies sei für Vance vielleicht der leichtere Weg, ein christlicher sei es mit Sicherheit nicht, betont die KAÖ. „Es geht kein Weg an einem gemeinsamen Ringen um menschenwürdige Lösungen vorbei, auch wenn dies mühsamer ist, als einfach die Grenzbalken hochzuziehen“, betont Ferdinand Kaineder. „Es ist der einzige Weg, der unsere Gesellschaft in eine sozial gerechte, friedliche und auch wirtschaftlich gute Zukunft führt."
Christ:innen müssen sich öffentlich einmischen
Katharina Renner stellt anlässlich des heurigen Weltflüchtlingstages auch einige kritische Rückfragen an Christ:innen in der Zivilgesellschaft: „Wie mischen wir uns in die öffentliche Diskussion ein, gerade wenn die Rede auf Menschen am Rande kommt? Sind wir diejenigen, die laut widersprechen, wenn Menschen, die neu in Österreich sind, zu Sündenböcken für soziale Probleme gemacht werden? Wo stehen wir auf und sagen: Das ist nicht christlich! Das ist nicht das, was Jesus gewollt hätte.“
Erneute Kritik am Stopp der Familienzusammenführung
Einmal mehr kritisiert die KAÖ das Aussetzen der Familienzusammenführung durch die Bundesregierung. Sie ist die einzige legale Möglichkeit für schutzsuchende Kinder und deren Eltern, nach einer Flucht wieder als Familie zusammenzuleben. Katharina Renner macht auch auf die gefährlichen Nebenwirkungen dieses Menschenrechts-Stopps aufmerksam: "Wenn die reguläre Familienzusammenführung nicht mehr möglich ist, besteht die Gefahr, dass sich Frauen mit ihren Kindern aus Flüchtlingslagern in anderen Ländern eigenständig auf den gefährlichen Weg machen, um zu ihrem Partner und dem Vater ihrer Kinder zu kommen.“
Die Katholische Aktion appelliert an die Bundesregierung, die „Pausetaste“ für die Familienzusammenführung unverzüglich wieder auszuschalten und den Weg einer Asylpolitik der Menschenwürde einzuschlagen.
(eo/18.6.2025)